Mit Liebe gebaut! Ist der neue Renault 4 Iconic wirklich eine Herzensangelegenheit?
Liebe auf vier Rädern klingt erstmal wie aus einem schlechten Schlager, aber für Renault scheint das ganz normal zu sein. Gerade in Zeiten, in denen Autos irgendwie alle gleich aussehen, Europa kritisiert wird und Freiheit nur noch aus Kneipenparolen besteht, will der neue Renault 4 Iconic eines zeigen: Hier steckt noch echtes Herzblut drin. Und genau das merkt man beim ersten Kontakt – ja, sogar ich hab mich erwischt, wie ich mehrmals „Oh, ist das schön!“ geflüstert habe. Für alle, die sich nicht einfach mit dem nächsten austauschbaren E-Mobil abspeisen lassen wollen, sondern fürs Design, die Details und das Gefühl einsteigen – willkommen, hier seid ihr richtig.
Das gibt’s heute im Test: Wie viel von der legendären R4-DNA steckt noch drin? Was kann das Ding wirklich – Straße, Alltag und auch der Blick fürs große Ganze? Und: Wie sinnvoll ist es, so viel Liebe (und Geld) in einen Kleinwagen zu investieren? Wer also Wert legt auf das berühmte „Will-haben-Gefühl“, coole Details und französisches Lebensgefühl, der möge sich einen Espresso holen – und jetzt lesen. Am Ende gibt‘s mein Fazit samt Score, ehrlich, persönlich und sicherlich ein bisschen verliebt.
Das hat uns bewegt – Liebe oder Lifestyle?
Ein Auto mit Charakter ist heute selten – doch beim Renault 4 Iconic fühlt es sich direkt ein bisschen wie Verliebtsein an. Zumindest, wenn man auf kleine, verspielte Details steht, die einem im Alltag immer ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Irgendwie schafft es Renault, den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart hinzubekommen: Retro-Optik trifft moderne Technik, und plötzlich spielt es keine Rolle mehr, ob du eigentlich lieber einen alten Volvo oder doch was Neues aus dem 3D-Drucker willst.
Und ja, alles schreit „Frankreich!“ – von den Mini-Tricolore-Flaggen bis zum Eau-de-France-Grün, das je nach Licht mal mehr nach Mint, mal mehr nach Meer aussieht. Das zieht sich durch und gibt einem das Gefühl, hier wollte mal wirklich jemand ein Auto bauen, das mehr kann als A nach B. In Sachen Emotionalität und Individualität macht dem R4 kaum einer was vor. Klar, Preis-Leistung ist diskutabel, gerade weil der kleine Flitzer inzwischen eher als Lifestyle-Objekt denn als Brot-und-Butter-Auto an den Start rollt. Aber wenn der Funke überspringt, dann kann man sich dem Charme schwer entziehen. Für alle, die nicht nur auf nackte Daten, sondern auf echte Verbindung setzen.
Exterieur – Mit Augenzwinkern zurück in die Zukunft
Optisch macht der Renault 4 Iconic sofort klar, wo seine Wurzeln liegen. Die Anlehnung an das Original aus den Sechzigern ist unverkennbar: Markante Scheinwerfer, Stoßfänger mit Retro-Charme und jede Menge geschickt versteckte „4“-Symbole sorgen dafür, dass sich der Oldie-Fan auf Anhieb zu Hause fühlt. Das Eau-de-France-Grün ist eine Hommage an den Ur-Vater, aber mit modernem Perlmuttschimmer.
Ein echter Hingucker sind die „Parisien“-Felgen; keine Sorge, das ist kein Hipster-Accessoire, sondern ein wohlgelungener Gruß an die Marken-Tradition. Kleine Designdetails, wie zum Beispiel die angedeuteten Lüftungsöffnungen, sind zwar nur noch Show, bringen aber zusammen mit der Kontrastfarbe am Dach das Retro-Feeling perfekt auf die Straße. Außen zeigt der R4 ganz offen: Ja, ich bin ein bisschen verspielt – und stolz drauf.
Interieur – Mit Liebe zum Detail (und zur Flagge)
Drinnen bleibt der Franzose seiner Linie treu: viel Charme, feine Materialwahl und noch mehr Anspielungen auf die Marken-Historie. Überall entdeckt man französische Flaggen, kleine „4“-Symbole und Stoffe aus recycelten Flaschen – Nachhaltigkeit kann tatsächlich auch cool aussehen. Die Sitze sind bequem und bieten mit ihrem Kunstleder-Karo-Look sogar ein wenig Oberklasse-Gefühl, ganz zu schweigen von stylischen Ziernähten in Grau und Gelb.
Der Platz vorne ist angenehm, hinten sitzt man etwas erhöht – für die Kids cool, für große Erwachsene ein bisschen eng unter den Sitzen. Aber: Isofix ist clever versteckt, überall gibt‘s praktische Ablagen, und selbst der Dachhimmel sorgt mit seinem recycelten Charme für gute Laune. Klar, die schwarz-glänzende Mittelkonsole ist Geschmackssache und Fingerabdruckmagnet, aber insgesamt: Hier wurde mit Liebe eingerichtet, statt einfach nur Technikgimmicks anzureihen.
Bedienung – Simpel, clever, manchmal glänzend
Die Bedienung ist durch und durch pragmatisch gehalten: Ein großes digitales Kombi-Instrument, viele haptische Tasten (hurra, echte Knöpfe für die Klima!) und ein zentrales Infotainment, das mit Google-Integration und Wireless Apple CarPlay überrascht. Die Menüführung ist schlüssig, läuft flott und zeigt sogar Fahrstil- und Sicherheitsscores an, als wäre man schon mitten im autonomen Zeitalter.
Das Thema „schwarz-hochglanz“ zieht sich leider wie ein Fettfleck durchs Cockpit – schön anzusehen, weniger schön nach jedem Griff. Dafür gibt’s klare, gut strukturierte Menüs, pfiffige Sonderfunktionen (z.B. One Pedal Driving) und viel Zubehör, das in der hauseigenen 3D-Factory gleich vor Ort gedruckt wird. Es wird alles geboten, was man in dieser Klasse braucht – nicht mehr, aber definitiv auch nicht weniger.
Praktikabilität – Alltagsheld, aber kein Raumwunder
Der Renault 4 ist kein Packesel, aber erstaunlich praktisch. Der Kofferraum bietet 420 Liter Volumen, die Ladekante ist mit 61 Zentimetern so niedrig, dass sogar Sitzpausen beim Einkaufen möglich sind. Beim Umklappen entsteht zwar eine kleine Kante, die aber dem tiefen Laderaum geschuldet ist – kein Drama, nur ein bisschen nervig, wenn der Umzug ansteht.
Hinten gibt’s zwei USB-C-Ladebuchsen, Ablagen für Smartphones oder Kinderspielzeug und jede Menge kleine Überraschungen, von Flaggen bis Gummibänder mit Funktion. Die Sitzbank könnte für große Füße etwas mehr Platz bieten – da helfen auch keine französischen Nationalfarben. Unter dem Strich ist die Praktikabilität solide, wenn auch nicht herausragend. Alltag eben: ein bisschen kreativ, ein bisschen eng, aber mit jeder Menge Herz.
Fahrverhalten – Französische Leichtigkeit auf Rädern
Jetzt Butter bei die Fische: Wie fährt sich der kleine Charmeur? Die Antwort: überraschend agil, leichtfüßig und vor allem leise. Kein Brummen, kein Rattern – dafür absolute Ruhe auf allen Wegen. Die Lenkung ist direkt und erstaunlich leichtgängig, das Fahrwerk unaufgeregt komfortabel und auch um die Kurven bringt der R4 eine fast sportliche Leichtigkeit mit.
Mit seinen rund 150 PS (110 kW) und nur etwas über 1,5 Tonnen (inklusive Fahrer) geht es in flotten 8,2 Sekunden auf Hundert – ehrlich, das reicht mehr als aus. Die verschiedenen Fahrmodi und die neue „One Pedal Drive“-Funktion bringen einen spielerischen Touch ins Fahren; die Rekuperation lässt sich individuell anpassen und auch in engen Kurven bleibt das Auto stabil und vorhersehbar.
Überraschung: Die Bremse reagiert bissiger als man erwartet und die kurzen Bremswege für diese Klasse sind ein echtes Plus. Dynamiker wird kaum einer aus dem Renault 4 rausholen, aber schön zu wissen, dass es geht. Und das Wichtigste: Nach jeder Fahrt steigt man mit einem Grinsen aus – weil der Kleine mehr kann, als man ihm zutraut, und nie versucht, ein großer SUV zu sein.
⚙️ Technische Daten
- Modell: Renault 4 Iconic
- Baujahr: 2025
- Motor: Elektromotor, wahlweise 90 oder 110 kW (hier getestet: 110 kW)
- Getriebe: Automatik (E-Motor typisch)
- Antrieb: Frontantrieb
- Leistung: 150 PS / 110 kW
- Drehmoment: 245 Nm
- Gewicht: 1.537 kg (inkl. Fahrer)
- Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h (elektronisch begrenzt)
- 0–100 km/h: 8,2 Sekunden
- Verbrauch (kombiniert): ca. 14–15 kWh/100 km (Testverbrauch 14 kWh/100 km)
- Preis (Basis/Testwagen): 29.400 € Basis, ca. 36.000 € Testwagen
🔝 Top 5 – Was richtig gut ist
- Dieser Retro-Charme zieht einfach! Mehr Liebe zum Detail geht kaum.
- Agiles, leises Fahrgefühl – macht sofort gute Laune, sogar im Stop-and-Go.
- Niedrige Ladekante und cleverer Stauraum – endlich mal keine Bandscheibenmassage beim Kofferraum-Einräumen.
- Nachhaltigkeit, die nicht nur auf dem Papier steht (hoher Recycling-Anteil).
- Ausstattung up to date: Wireless CarPlay, Sitz- & Lenkradheizung und jede Menge 3D-Druck-Zubehör.
🙈 Flop 5 – Was nicht so toll ist
- Die Platzverhältnisse für lange Beine hinten sind… sagen wir: französisch kompakt.
- Die Hochglanzflächen werden schneller speckig als ein Croissant beim Bäcker.
- Umklappbare Rückbank? Ja. Fußfreiheit unter den Vordersitzen? Eher non.
- Kein Frunk (Front-Kofferraum) trotz E-Antrieb.
- Bei dem Preis muss man die Liebe zu den Details schon wirklich fühlen – sonst zahlt man für den Lifestyle-Duft ganz schön drauf.
Fazit & Score – Lifestyle, der glücklich macht?
Der neue Renault 4 Iconic ist wie ein französisches Chanson: Nicht perfekt, aber voller Gefühl und mitreißendem Esprit. Objektiv betrachtet gibt’s für das Geld mehr Platz oder mehr Reichweite – aber eben nicht dieses gewisse Extra an Charme und Lebensfreude. Wer auf technische Innovation um jeden Preis aus ist, findet hier solide, aber keine Rekordwerte. Dafür bekommt er ein Auto, das einen einfach glücklich macht, wenn der Funke überspringt.
Für Nostalgiker, Detailverliebte und alle, denen das „Will-haben-Gefühl“ wichtiger ist als Karosseriezentimeter oder Ladeleistung, ist es ein echtes Highlight. Wer vor allem viel für wenig Geld sucht, wird eher bei der Konkurrenz landen. Doch manchmal reicht eine Portion französische Lebensfreude, um das Pendeln zum Abenteuer zu machen. Und genau das schafft der Renault 4 – fast wie damals, nur heute mit Steckdose.
Bewertung im Video: 75 Punkte
📹 Zum Video
Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/LtAVllEumnQ
Transparenz
Dieser Text basiert auf dem Video welches am 08.05.2025 Datum eintragen zuerst veröffentlicht wurde








