Stromern auf Abwegen – Wenn der Dienstwagen plötzlich zum Spaßauto wird
Dienstwagen. Büro-BMW. Steuerbonus. Langweilige Gesprächsthemen für den nächsten Elternabend? Nicht dieses Mal! Kia macht mit dem EV6 GT einfach alles anders: keine trockene Liste mit aufpreispflichtigen Extras und Business-Grauton, sondern einfach mal ein E-Sportler voller Bonbons und Alltagsnutzen. Und das – jetzt kommt der Clou – unter der 70.000 €-Marke, damit der Fiskus weniger jubeln darf als man selbst.
Und für alle, die jetzt schon die Stirn runzeln: Ja, ich weiß, 70.000 Euro sind eine Menge Holz. Dafür gibt’s aber Allrad, über 600 PS und eine Ausstattung, die sich andere Hersteller teuer bezahlen lassen. Also, Latte Macchiato bereitstellen, Spaßmodus aktivieren, denn wer beim Wort „Dienstwagen“ normalerweise gähnt, könnte jetzt wach werden. Zum Schluss das Fazit: Macht das wirklich Sinn – oder alles nur Steuertrick 17?
Das hat uns bewegt – Dienstwagen mal anders
Hand aufs Herz: Bei Kia denkt man nicht sofort an den großen Dienstwagen-Wurf, sondern eher an „vernünftig, günstig, solide“. Doch der EV6 GT sprengt dieses Korsett mit einem lauten Knall – Elektrorakete auf Familienurlaub, Sportwagen-Feeling mit Steuerbonus und alles, ohne nachts schwitzend vom Konfigurator aufzuwachen, weil jeder Quadratzentimeter Leder ein Vermögen extra kostet.
Im Alltag ist der Kia EV6 GT vor allem eines: überraschend normal – solange man sich nicht am Fahrpedal vergreift, versteht sich. Lockeres Gleiten auf der Autobahn, Familienbetrieb samt Kofferraum und „Ich-bin-doch-nur-ein-Elektroauto“-Understatement. Klingt gut? Ja, aber: Wer das richtige Gewitter erleben will, der drückt den GT-Knopf – dann ist Schluss mit lustig und die E-Maschine kann, wenn sie darf, den inneren Zehnjährigen in dir wecken.
Komfort, Platz und der Alltagsnutzen stehen trotzdem nicht hinten an. Es ist eher dieses „Wer braucht eigentlich noch einen BMW, wenn er einen Kia haben kann, bei dem alles schon drin ist?“ Gefühl. Manchmal sogar ein bisschen zu viel „Wumms“, wenn man an die Familienfreundlichkeit denkt – aber hey, irgendwer muss die Kombikonkurrenz ja erschrecken.
Exterieur – Auffällig unauffällig? Nope!
Schon der erste Blick verrät: Hier blitzt nicht der klassische „Ich bin schneller als ich aussehe“-Tarnmodus, sondern selbstbewusstes Kia-Design à la „Starmap“ mit Dreiecken, Kanten und 21-Zöllern. Die Zacken kehren an den Felgen wieder, die Lichtsignatur zieht sich wie ein roter Faden durch den Auftritt – selbst der Spoiler fliegt flacher, aber dafür extralanggestreckt vorbei und spricht: Wind, geh mir aus dem Weg!
Die Aerodynamik-Spielereien sind eher Understatement als Boy Racer, aber das Gesamtbild lässt keinen Zweifel daran: Das ist der GT unter den EV6 – Spoiler, Flügel, Diffusor und sportliche Silhouette, ohne dabei prollig zu wirken.
Interieur – Sportlicher Komfort ohne Verzicht
Wer so sportlich draußen aussieht, muss innen nachlegen. Und das gelingt: Dicke Sportschalensitze mit Belüftung und Heizung – und ja, die kennt man aus dem Ioniq 5 N. Der schwarze Dachhimmel, neonfarbene Akzente am Lenkrad und Lüftungsdüsen, ein GT-Knopf mit „Spaceballs“-Feeling – schon beim Einsteigen bekommt man Lust auf „mehr“.
Die Haptik stimmt: Kein Hochglanzschwarz mehr, stattdessen schicker „Haarschliff“-Look. Das Material auf der Rückbank wirkt wertig, die Platzverhältnisse sind großzügig. Versteht mich nicht falsch – Echtes Alcantara gibt’s hier nicht, das hebt sich Kia für den EV9 GT auf – aber der Mikrofaserstoff kommt dem schon ziemlich nahe. Und alles, was wichtig ist, fühlt sich auch im Alltag robust und angenehm an.
Bedienung – Einfach, alles da, kein Overkill
Man könnte jetzt annehmen, dass ein E-Sportler mit über 600 PS ein Bedienpuzzle mitbringt, das Erwachsene auf den Pfad der Verzweiflung schickt. Aber: Was der EV6 GT kann, ist einfach und übersichtlich – Head-up-Display, digitale Instrumente, logische Menüführung. Nichts erinnert an ein Raumschiff aus einer Low-Budget-Serie.
Der GT-Button auf dem Lenkrad bringt den schnellen Fahrmodi-Wechsel – und falls man doch zum Drehzahlspezi mutieren möchte, taucht sogar ein virtueller Drehzahlmesser auf. Die wichtigsten Einstellungen sind schnell gefunden, Touch und Taster sind sinnvoll verteilt. Nobler Sidekick: Es gibt, je nach Fahrmodus, wirklich coole Animationen. Lediglich die tieferen Menüs sind ein bisschen versteckt, der Rest klappt selbst ohne Informatik-Diplom.
Praktikabilität – Alltagsheld mit Kofferraum-Trick
Der EV6 GT will keinesfalls der verquere Nischen-Macho sein – mit Familientauglichkeit und Alltagsnutzen will er überzeugen. Der Kofferraum? Identisch mit dem Standard-EV6 – da geht genug rein für Kinderwagen, Bierkasten oder die Woche im Baumarkt. Sitze umklappen, fertig. Auch hinten sitzt man bequemer als in manchem Oberklassekonkurrenten.
Die vielen cleveren Materialien im Innenraum nehmen den Kindern keine Übelkeit übel, und selbst größere Menschen stoßen nicht gleich an die Decke. Die Lademöglichkeiten passen – von der Steckdose bis zum Schnelllader mit heftigem 258 kW-Peak! Selbst auf Langstrecke ist das elektrische Nachladen keine Geduldsprobe.
Fahrverhalten – Rakete auf Rädern, Alltag inklusive
Fahreindruck? Hier hat Kia tatsächlich das Dienstwagen-Game durchgespielt. Erst mal flutscht der EV6 GT wie jeder andere Familiengleiter durch die Stadt. Im Normal- und sogar im Sportmodus bleibt’s komfortabel, nichts rappelt, niemand schreit nach einem Chiropraktiker. Die Lenkung? Genau richtig – weder Opa-Golf noch 24h-Le-Mans-Lenkrad.
Jetzt zum GT-Modus: Drücken – und schon war’s das mit der Zurückhaltung. Der EV6 GT teleportiert dich in 3,7 Sekunden auf 100, und für maximalen Eierkopf gibt’s den Launch-Control-Modus mit 3,5 Sekunden. Lautlose Gewalt, ohne zu schreien wie ein schlecht gestimmter V8. Sogar virtuelle Gänge lassen sich einlegen – klar, sie bringen keinen echten Performance-Schub, machen aber Spaß. Ein bisschen wie Mario Kart im Real Life, nur eben in elektrisch.
Auf nasser Straße überrascht der Kia: Auch in engen Kurven bleibt alles im Griff – keine bösen Ausbrecher, das ESP regelt, aber nicht zu spät. Und das Beste: Man kann ihn auch ganz normal bewegen, ohne zu glauben, ständig eine Runde auf der Nordschleife fahren zu müssen. Der Komfort bleibt da, der Spaß kommt nach Bedarf.
Wer die volle Dynamik sucht, bekommt sie – aber nicht zum Preis eines Rückgrats aus Titanguss. Und anders als Ioniq 5 N oder deutsche Power-Modelle reisst der EV6 GT nicht jedem Mitfahrer sofort die Plomben raus, sondern bleibt auch ein sehr guter Alltagsbegleiter. Der Verbrauch liegt im Rahmen der Klasse (über 20 kWh/100 km), aber dank des 84 kWh-Akkus geht ordentlich was. Auch das schnelle Laden hebt das Fahrerlebnis im Alltag.
⚙️ Technische Daten
- Modell: Kia EV6 GT
- Baujahr: 2025
- Motor: Elektrisch, Dual-Motor
- Getriebe: 1-Gang-Automatik
- Antrieb: Allradantrieb
- Leistung: 605 PS (445 kW), bis 650 PS (Launch Control)
- Drehmoment: 740 Nm
- Gewicht: 2.220 kg
- Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h
- 0–100 km/h: 3,7 Sekunden (3,5 Sek. mit Launch Control)
- Verbrauch (kombiniert): 20,9kWh/100 km (Norm), 84 kWh Akku
- Preis (Basis/Testwagen): 69.990 € (Basis), 71.790€
🔝 Top 5 – Was richtig gut ist
- Volle Hütte ohne Reue: Alles Wichtige an Bord – keine teuren Kreuzchen am Konfigurator.
- 600+ PS im Dienstwagenoutfit? Überraschungen garantiert!
- Laden schneller als der morgendliche Espresso: 258 kW Ladeleistung.
- Komfort trotz Sportlichkeit – ein GT, der sich auch im Alltag gut anfühlt.
- Trotzt Schmuddelwetter mit bravourösem Fahrverhalten.
🙈 Flop 5 – Was nicht so toll ist
- 70.000 Euro für einen Kia – damit muss man erstmal umgehen lernen.
- Mattlackierung und Panoramaglasdach kosten extra – wehe, man will unbedingt Sonderwünsche.
- Virtuelle Gänge? Toller Spaß, aber eben doch mehr Spielerei.
- Verbrauch nicht ganz auf Kleinwagen-Niveau, aber das erwartet hier auch niemand ernsthaft.
- Der „Wow“-Effekt für Außenstehende hält sich (zu Unrecht) oft in Grenzen – Understatement, aber manchmal zu sehr.
Fazit & Score – Dienstwagen-Game: Next Level
Der Kia EV6 GT ist kein typischer „Chef-Dienstwagen“, sondern eine gelungene Mischung aus Familienfreundlichkeit, Komfort und verrückter Fahrdynamik. Wer seine Steuern optimieren und trotzdem Spaß will, bekommt hier das beste Gesamtpaket unter 70.000 €. Keine Rennstrecke, aber überall Sportwagengefühl – und das, ohne im Alltag leiden zu müssen. Wer 100 Riesen mehr ausgibt, findet sicher noch einen wilderen RS e-tron GT, aber für’s Normale im Leben, mit einer Extraportion Fahrspaß? Da ist der Kia einfach eine Ansage.
Bewertung im Video: 75 von 100 (Empfehlung für alle, die mehr wollen als nur Dienst nach Vorschrift.)
📹 Zum Video
Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/sQhob1llWjk
Transparenz
Dieser Text basiert auf dem Video, welches am 23.04.2025 zuerst veröffentlicht wurde.