Smart #3 Brabus – Von verspieltem City-Flitzer zum grown-up Lifestyle-SUV
Es gibt Autos, die begegnen einem im Alltag wie eine gute Tasse Kaffee: klein, stark und schwarz. Dann rollt plötzlich der Smart #3 Brabus an und wirft all meine Vorstellungen über Bord. „Smart? Ach, das ist doch dieses knuffige Stadtauto!“, höre ich mich noch sagen – bis ich ihn vor mir sehe: groß, markant, mit einer Portion Selbstbewusstsein, die sogar das smart-ikonische Augenzwinkern nicht verloren hat.
Doch kommt mit der Größe auch die Reife – oder einfach viel mehr Spaß? Ehrlich, ich hatte den Smart #3 Brabus anfangs irgendwo zwischen stylishem Lifestyle-Gadget und eher verspieltem Cityhopper erwartet. Aber spätestens beim ersten „Rocket Launch“ wird klar: Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Der Brabus-Schriftzug springt dir praktisch aus jeder Ritze entgegen – und mit der speziellen Farbkombi aus Meta Black und Radiant Red wird auch die Farbauswahl zum Statement.
Dieser Test ist für alle, die mehr vom Auto wollen als nur einen fahrbaren Untersatz. Wer sich fragt, ob Smart jetzt wirklich SUV kann und warum man seinen nächsten Innenstadt-Trip auch mit Allrad und 428 PS würzen sollte – bleibt dran! Vom Design-Feuerwerk über digitale Spielereien bis zu kleinen Eigenheiten im Alltag werfen wir heute einen Blick auf den #3. Und so viel sei verraten: Am Ende gibt’s nicht nur Punkte, sondern Antworten auf die große Frage: Lifestyle oder echte Alternative?
Das hat uns bewegt – Überraschend erwachsen, irgendwie frech
Dass Smart nicht mehr nur die wendige Knutschkugel von früher ist, wird schon beim ersten Hingucken klar. Der #3 ist in jede Richtung gewachsen – optisch wie technisch. Zielgruppe? Ganz klar: Menschen, die aus dem klassischen Kleinwagen-Alter raus sind, aber trotzdem Wert auf Individualität und Überraschungen legen. Der Brabus bringt die bekannte Tuning-Marke direkt in die Serien-Variante, ohne, dass man – wie früher – zum Tuner fahren und sich mit runden „BRABUS“-Schriftzügen versorgen lassen muss. Das passiert inzwischen alles schon ab Werk.
Und ehrlich: Genau dieses „mehr ist mehr“-Prinzip spürt man überall. Das beginnt beim Crossover-Coupé-Design – irgendwo zwischen „good for the city“ und Camouflaged SUV – und endet beim digitalen Tier im Cockpit, das auf Fingerzeig mit Fuchs-Charme jongliert. Klar, das muss man mögen – genauso wie die roten Sicherheitsgurte oder die intensive Ambientebeleuchtung. Wer Brabus wählt, wählt Aufmerksamkeit, innen wie außen. Praktisch? Nicht immer. Spaßfaktor? Definitiv, und zwar einer, der über den ganzen Test hinweg die Stimmung geprägt hat.
Dabei ist die Alltagstauglichkeit keineswegs verloren gegangen. Platz gibt’s vorne und hinten genug, der Sitzkomfort stimmt, es gibt ein Head-up-Display und massig USB-Anschlüsse für das ganze Technik-Geraffel. Kleiner Dämpfer bleibt das Thema Fahrassistenz: Der Tempomat und die Spurhaltefunktionen nerven manchmal so penetrant wie der Kollege, der ständig auf die Einhaltung der Mittagspause pocht. Aber dazu später mehr. So bleibt das Fazit: Der Smart #3 Brabus will nicht Everybody’s Darling sein – und genau das macht ihn so spannend.
Exterieur – SUV goes Smart, oder umgekehrt?
Von vorne noch klar als Smart erkennbar, macht der #3 spätestens in Seitenansicht kein Geheimnis mehr daraus, dass hier ein SUV-Coupé unterwegs ist, das sich gewaschen hat. Die scharfe Linienführung, die auffällige „Blades“ an der Seite – natürlich mit BRABUS-Beschriftung – und die mächtigen 20-Zoll-Felgen betreiben optisches Muskelspiel. Die Farbkombi Meta Black & Radiant Red gibt’s nur für den Brabus – Eindeutiger kann man nicht zeigen, wem hier der Asphalt gehört.
Ganz Smart-like sind viele Details verspielt: Die „Cyber Sparks LED Plus“-Leuchten vorn und hinten kombinieren Vierecke und Dreiecke zu einem Lichtspektakel, an dem sich nicht nur Nachbarn, sondern auch Parkhauskameras erfreuen. Die Klapptürgriffe sind zweifarbig, nur für Smart gemacht – und machen auch nach zehn Öffnungen noch Spaß. Und das Beste: Überall BRABUS, mal dezent, mal weniger dezent – Understatement geht anders, aber das gehört hier zum Konzept.
Interieur – Rot, Brabus, Alcantara: Mehr Lifestyle pro Quadratzentimeter geht kaum
Einsteigen, Licht an: Schon die beleuchtete Einstiegsleiste gibt klar den Ton vor. Innen setzt sich das Farbspiel fort – Alcantara, Mikrofaser, Nieten mit Smart-Logo. Die roten Gurte setzen die Akzente, auf den Kopfstützen prangt stolz das Brabus-B. Die Sitze? Mikrofasersportler mit Belüftung, heizen bei Bedarf und machen auch auf langen Strecken eine gute Figur. Wer auf hochwertige Fußmatten steht: Die hier gehören definitiv zur Liga der Champions.
Wo viel Licht, da… auch keine Schatten? Doch, ein bisschen. Die Sitzposition ist für kleinere Fahrer(innen) gewöhnungsbedürftig – insbesondere, wenn der Arm ständig auf dem Ablagefach landet und nicht auf der Armlehne. Platz gibt’s aber vorne wie hinten reichlich, sogar für große Mitfahrer, und die Ambientebeleuchtung sorgt beim Losfahren direkt für gute Laune. Verspielt? Klar. Aber damit outet sich das Interieur als perfekte Spielwiese für alle, denen Standard nicht reicht.
Bedienung – Menüs, die Welt und ein enttäuschter Fuchs
Viel Bildschirm, viel zu entdecken: 12,8 Zoll Touchscreen, Kombiinstrument UND Head-up-Display. Die Menüs sind bunt, voller Animationen und wechseln je nach Fahrmodus die Szenerie – im Brabus-Modus dreht sogar die Rennstrecke auf dem Screen mit. Dazu kommen virtuelle Tierchen, die so rege auf Fingerzeigen reagieren, als hätten sie ein eigenes Leben. Wer also beim Ampelstopp Langeweile hat, hat definitiv was zu tun.
Auf der anderen Seite: Die Bedienung mancher Funktionen ist so verschachtelt, dass sich sogar hoher Besuch verlaufen würde. Beispiel Geschwindigkeitswarner: Wer ernsthaft während der Fahrt durch drei Untermenüs scrollen muss, wird schnell genervt. Immerhin: Die wichtigsten Funktionen wie Kamera, Navigation oder Musik sind schnell per Schnellzugriff abrufbar. Apple CarPlay und Android Auto laufen übrigens im Fullscreen – Smalltalk mit dem Smart-Fuchs läuft trotzdem weiter.
Praktikabilität – Groß gewachsen, aber der Kofferraum bleibt smart
Viel Platz für Passagiere, aber im Kofferraum wird gespart – typisch Coupé! Die Gepäckabteilung fällt kleiner aus als beim #1, und zwischen Rücksitzlehne und Heckscheibe klafft keine riesige Lücke. Für Lifestyle reicht’s – für den Familienurlaub muss man Tetris spielen. Immerhin: Unter dem Kofferraum gibt’s ein Zusatzfach und vorne noch einen (sehr kleinen) Frunk – eine Wochenendreisetasche passt da nicht, aber ein Kosmetikbeutel oder drei Wasserflaschen gehen.
Ablagen gibt’s genug, Cupholder auch, und alle Smart-typischen Alltagsbasics werden abgehakt. Wer Kids hat: Isofix vorne und hinten, alles kein Problem – und der Einstieg ist dank rahmenloser Türen und viel Platz einfach. Ladeperformance? Zuhause zieht sich der Brabus bei Bedarf auch mal 20 kW aus der Wand. Aber die 66 kWh Batterie will halt auch gefüllt werden.
Fahrverhalten – Beschleunigen wie’ne Rakete, Lernkurve für Assistenten
Der Brabus-Antrieb ist eine Ansage: 428 PS, Allrad, 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Das merkt jeder Mitfahrer spätestens beim ersten „Rocket Launch“, und wissen wir: Achterbahnfeeling inklusive, Nackenwirbel wahlweise mit freiwilliger Erschütterung. Das Fahrwerk bleibt dabei überraschend komfortabel, federt selbst im Sportmodus noch genug, um auch schlechte Straßen ohne Rückenschmerzen zu nehmen.
Negativ fällt auf: Die Lenkung „mag“ den rechten Rand und die Fahrassistenz hat ein Eigenleben. Blinkt man, um die Spur zu wechseln, ignoriert das Auto das Signal manchmal und reißt lieber am Lenkrad, als würde der Beifahrer eingreifen. Spurhalte- und Tempomat-Funktionen – mal hilfreich, mal nervig. Der Rekuperationsmodus reagiert gummiartig, manchmal stark, dann wieder kaum – Konsistenz sieht anders aus.
Langstrecke? Bis 250 km Autobahn-Reichweite sind drin, 400 km werden’s eher auf Landstraße. Besonders clever: Der Elektro-Sound lässt sich umstellen – „Pac-Man Geräusch“ inklusive. Wer will, fährt fast lautlos, wer es braucht, stellt auf Space-Sound. Bleibt unterm Strich: Viel Fahrfreude, viele Gimmicks – aber auch einige Baustellen, die auf die Geduldsprobe gehen.
⚙️ Technische Daten
- Modell: Smart #3 Brabus
- Baujahr: 2025
- Motor: Elektro, Dual Motor Allrad
- Getriebe: Automatik
- Antrieb: Allrad
- Leistung: 428 PS / 315 kW
- Drehmoment: 543 Nm
- Gewicht: 1.910 kg (Leergewicht)
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- 0–100 km/h: 3,7 s
- Verbrauch (kombiniert): 17,6 kWh/100 km (WLTP)
- Preis (Basis/Testwagen): #3 ab 40.490€ – der Brabus im Video 53.490€
🔝 Top 5 – Was richtig gut ist
- Beschleunigung wie in der Achterbahn – jedem Tesla-Fahrer geht der Hut hoch.
- Verspieltes Interieur mit coolen Details und vielen Brabus-Logos.
- Soundsystem & Lichtsignatur: Mehr Party geht nur noch auf der Reeperbahn.
- Massig Platz für Passagiere – auch hinten fühlt man sich fast wie im Kino.
- Ein Lifestyle-Paket, das garantiert alle Blicke auf sich zieht.
🙈 Flop 5 – Was nicht so toll ist
- Der Kofferraum – nur für Menschen, die beim Shopping auf „leichtes Gepäck“ setzen.
- Die Fahrassistenzsysteme sind manchmal so stur wie ein Teenager in der Pubertät.
- Bedienung einzelner Funktionen? Menü-Tiefseetauchen inklusive.
- Der Frunk – leider nur für Zahnbürste und Notfall-Snacks.
- Verbrauch auf der Autobahn – der Lifestyle will halt gefüttert werden.
Fazit & Score – Mehr Spaß als Vernunft, mehr Emotion als Alltag?
Der Smart #3 Brabus ist ein Auto für all jene, die sich freuen, wenn die Nachbarskinder „BRABUS!“ rufen und selbst gern mal den Brabus-Modus ausprobieren. Klar, praktischster Kofferraum oder vollendete Effizienz erreicht er nicht – spielt aber auch keine Rolle. Hier geht’s um Fahrspaß, Auftritt, cooles Design und ein bisschen Extravaganz für jeden Tag. Wer mit dem Assistenzsystem klarkommt (oder sich damit abfinden kann), bekommt ein ziemlich einmaliges, emotionsgeladenes Elektro-SUV für den Alltag – mit Charme, kleinen Macken und viel Lust auf mehr. Punktzahl? Im Video gab’s 71 von 100 – und das ist durchaus verdient, auch wenn mein Genervtheitslevel beim Tempomat zwischendurch hätte steigen können.
Bewertung im Video: 71 von 100
📹 Zum Video
Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/ui2bR6MiA7Q
Transparenz
Dieser Text basiert auf dem Video welches am 24.04.2025 zuerst veröffentlicht wurde