Hit enter to search or ESC to close
CarRanger
  • SHOP
  • EinBlick
  • EinDruck
  • Videos
  • Score
  • Werbung
  • Über uns
SCHNELL statt schlicht! Opel Vectra Turbo 4×4 (1993) – vergessener ÜBER-Vectra!

SCHNELL statt schlicht! Opel Vectra Turbo 4×4 (1993) – vergessener ÜBER-Vectra!

By Alexander Schäfer 16. Mai 2025 No Comments

Vergessener Überflieger – Alltags-Check im Opel Vectra Turbo 4×4

Wer kennt ihn noch – den Helden aus der zweiten Reihe? Ich spreche nicht vom Tante-Emma-Laden um die Ecke, nein. Heute geht’s um den Opel Vectra Turbo 4×4 von 1993. Und falls du gerade nur Bahnhof verstehst: Ja, das ist DER Vectra, den alle im Kopf haben, nur eben nicht diesen Turbo-Allrad-Hammer mit 204 PS, der genau zwischen „unauffällig“ und „verdammt schnell“ pendelt. Also, alle, die immer dachten, ein Vectra sei das rollende Sitzkissen aus den 90ern, dürfen sich jetzt warm anziehen.

Wer Vectra sagt, denkt an die kuschelige Rückbank und den Duft von Frühjahrsputz. Doch was hier steht, ist alles andere als Hausmannskost. Durch die Bauzeit limitiert, selten und mal so richtig Turbo – und, klar, der Allrad macht aus dem biederen Schwarzkittel ganz schnell einen Sport-Exoten für Kenner. Vergiss also alles, was du über Mittelklasse-Limos aus den 90er-Jahren weißt – der hier ist die Ausnahme von der Regel.

Und damit: Willkommen zum emotional vielleicht unterschätztesten Opel aller Zeiten. Ich habe mich ins Turbo-Leder geschwungen, das Allradsystem getreten und für euch geprüft: Was bleibt vom Vectra Turbo 4×4 im Alltag – ist er zu Recht in Vergessenheit geraten oder absolute Kultware? Bleibt dran, ganz am Ende gibt’s wie immer meinen ehrlichen Score.


Das hat uns bewegt – Schnell statt schlicht!

Was hat mich am meisten überrascht? Ganz ehrlich: Der Vectra Turbo 4×4 ist irgendwie das Chamäleon der frühen 90er! Außen Understatement, innen aber ein knallhartes Performance-Bekenntnis. Während man sonst auf der Autobahn an einem Vectra vorbeizischt und sich höchstens fragt, warum die rechte Spur wieder aus Lava ist, bringt dich der Turbo auf einmal ins Staunen. 240 km/h Spitze! Von 0 auf 100 unter 7 Sekunden! Da schmilzt sogar das Klischee vom braven Geschäftswagen dahin.

Und dann diese Seltenheit: In Deutschland tatsächlich nur 234 Mal verkauft. Klar, so ein Auto sieht man nicht an jeder Ecke. Selbst meine Fr. CarRanger war anfangs eher skeptisch und hat die Besonderheit kaum erkannt – bis der Ladedruck kam. Dann merkt man, wie locker der biedere Alltags-Opel plötzlich Porsche-Fahrer zum Grübeln bringt.

Das Faszinierende: Trotz allem Power-Geschnaufe bleibt er im Alltag freundlich. Die Sitze sind bequem, das Fahrwerk gibt sich überraschend fehlerverzeihend, und außer dem kleinen Kofferraum-Verlust dank Allradmodifikationen ist er für den täglichen Gebrauch super tauglich. Technisch ist der Vectra Turbo 4×4 ein ziemlicher Geheimtipp, so unscheinbar wie flott. Kein Wunder, dass viele den einfach übersehen. Ob das gerechtfertigt ist? Spoiler: Nicht wirklich.


Exterieur – Diskreter D-Zug

Von außen ist der Vectra Turbo 4×4 ein echter Wolf im Schafspelz. Nova Schwarz, das je nach Licht mal eher grau als schwarz wirkt – Understatement at its best! Klar, die breite, farblich abgesetzte Stoßstange, die Turbo-Felgen im 90er-Design und das „4×4“-Abzeichen verraten Kennern, dass hier kein 1.6er anrollt. Aber ehrlich: Die Form bleibt sachlich bis bieder, keine Show, kein Proll, alles schnörkellos. Ein paar modifizierte Details wie Spoilerlippe und Endrohre setzen verschmitzt optische Statements – aber nur, wenn du wirklich hinguckst.

Modisch ist der Vectra keinesfalls, aber genau das macht – mit dem Wissen über die Technik – seinen ganz eigenen Reiz aus. Für Fans klassischer Linien sicher ein Fest, für die breite Masse einfach nur ein weiteres altes Blech. Nur der Kenner weiß Bescheid.


Interieur – Ledersofa mit Digitalkompetenz

Innen zeigt der Vectra Turbo 4×4, dass man in den 90ern durchaus Komfort kannte – wenn man’s wollte. Vollleder? Check! Angeblich nur sieben Turbos mit dieser Ausstattung, und trotzdem fühlt es sich an als käme jeden Moment Helmut Kohl mit der „Aktenmappe“ ums Eck. Die Sitze sind weich, das Gestühl edel, die Verarbeitung… naja, Opel eben, solide und schnörkellos.

Und dann wird’s nerdig: Das digitale Kombiinstrument ist der Hit – nachgerüstet, weil’s im Turbo nie original gab. Die digitalen Anzeigen für Drehzahl, Geschwindigkeit & Co. geben dem Innenraum Retro-Flair und Exklusivität. Holzleisten & Reflektoren – alles echt 90s. Der Rücksitz? Ebenfalls in Leder, Platz okay, die Türverkleidung bleibt unauffällig. Gemütlich und clean – wenig Bling, viel Understatement.


Bedienung – 90er-Logik trifft Digitalzauber

Wer komplexe Touchmenüs erwartet, hat die 90er wohl verschlafen. Hier regiert Schalter-Charme: große, logische Knöpfe, dazu ein Digital-Cluster, das eher aus der Zeit von „Zurück in die Zukunft“ stammt. Innovationen wie Bordcomputer-Tasten beim Schalthebel, digitale Tank- und Temperaturanzeigen neben Holz und Leder – das ist eine Kombi, die so nur Opel hinbekommt.

Stolperfallen gibt’s natürlich auch: Die Fensterheber für vorne und hinten, die Kindersicherung mit dem süßen Symbol, alles wirkt herrlich simpel. Einzig das digitale Cockpit braucht noch ein kurzes „Onboarding“, weil ein paar Werte etwas… interpretativ angezeigt werden. Aber hey, nach spätestens zwei Fahrten weiß selbst Opa, wie er sich durchklickt.


Praktikabilität – Platzwunder mit Turbo-Kompromiss

Klar, mit dem Turbo-4×4-Paket kommen nicht nur Leistung, sondern auch kleine Alltagskrankheiten. Stichwort Kofferraum: Der verliert knappe 10 Zentimeter an Höhe und schrumpft so auf 365 Liter (statt 530). Familienurlaub also bitte mit Rucksack statt Samsonite. Dafür gibt’s ein Notrad, Reflektoren in den Türen für Nachtschwärmer und hinten sogar ein Sonnenrollo fürs Wohlfühlklima.

Im Alltag bewährt sich das Interieur: Genügend Ablagen, alles logisch platziert, elektrische Fensterheber auch im Fond – und Platz genug selbst auf der Rückbank. Alles fühlt sich überraschend unaufgeregt an, der Vectra nimmt den Alltag locker. Wer gar stattdessen Frischhaltefolie im Handschuhfach erwartet, sucht vergeblich – das meiste ist noch wie damals.


Fahrverhalten – Vom Schaf zum Wolf

Jetzt kommt’s drauf an: Wie fährt sich der 90er-Vectra mit Allrad und Turbo eigentlich wirklich? Nun, überraschend geschmeidig! Im Grundton bleibt er immer komfortabel, federt angenehm, ohne schaukelig zu werden – die Dämpfer sind zwar etwas straffer, aber von sportlichem Knochenrüttler weit entfernt. Die Lenkung? Butterweich, aber angenehm direkt. Die Schaltung? Seidenweich, wie Butter auf frischem Brötchen – und das ganz ohne Aufbackautomat.

Doch wehe, du trittst richtig drauf: Dann mutiert dieses unscheinbare Ding zur rollenden Rakete. Zwischen „läuft so mit“ und „wo ist der Porsche geblieben?“ liegt oft nur ein Tritt aufs Gas. Beim Beschleunigen kommt der Allrad voll zur Geltung, bringt die Kraft sauber auf die Straße – massive Power, trotzdem bleibt das Auto handzahm. In Kurven zieht der Allrad souverän durch, ohne dass die Vorderachse Protest anmeldet. Immer angenehm, nie anstrengend – ein echter Wolf im Schafspelz.

Selbst die Geräuschkulisse bleibt im Rahmen, für die Leistungsklasse fast schon dezent. Klar, der Verbrauch ist nicht Volks- sondern eher Tankstellenfreund, aber ein solches Technik-Paket will eben auch ernährt werden. Am Ende bleibt: Komfort und Spritzigkeit, vereint in einer Hülle, die nach Außen nichts verspricht, aber alles hält.


⚙️ Technische Daten

  • Modell: Opel Vectra Turbo 4×4 (A)
  • Baujahr: 1993
  • Motor: 2,0 Liter 4-Zylinder Turbo (C20LET)
  • Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe (F28)
  • Antrieb: Allrad (variabel, Standard 75% vorn/25% hinten)
  • Leistung: 204 PS /150 kW
  • Drehmoment: 280 Nm
  • Gewicht: 1.415 kg (mit Klima)
  • Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h (eingetragen)
  • 0–100 km/h: 6,8 Sekunden
  • Verbrauch (kombiniert): 8,9 l/100km
  • Preis (Basis/Testwagen): rund 55.000 DM (Neupreis), aktuell 10–25.000 €

🔝 Top 5 – Was richtig gut ist

  1. Fährt sich spritziger, als er aussieht – und das ist verdammt unterhaltsam.
  2. Allradantrieb mit variablem Kraftfluss – auch bei Nässe alles im Griff.
  3. VolllederInnenraum und digitale Anzeige – Seltenheitswert trifft Komfort.
  4. Wolfs im Schafspelz – im Alltag fast unsichtbar, auf der Autobahn eine Waffe.
  5. Preislich als Sammlerstück recht fair – echte Rarität mit Exoten-Bonus.

🙈 Flop 5 – Was nicht so toll ist

  1. Kofferraum geht durch Allradtechnik in die Knie – Familienfreund sieht anders aus.
  2. Verbrauch eher „ich liebe Tankstellenmomente“.
  3. Digitales Cockpit ist cool, aber teils etwas ungenau (80 ist nicht immer 80!).
  4. Ersatzteile für spezifische Turbo-Teile könnten aufwendig werden.
  5. Außen hui, aber für viele einfach zu unauffällig – Understatement bis zur Unsichtbarkeit.

Fazit & Score – Understatement lohnt sich!

Der Vectra Turbo 4×4 vereint das Beste (und Schrulligste) der 90er: Alltagstauglichkeit, knackige Leistung und einen Auftritt, der erst auf den zweiten Blick verrät, was drinsteckt. Für wen ist er ideal? Für alle, die Freude am Seltenen haben, Wert auf Understatement legen und dabei nicht auf echten Fahrspaß verzichten wollen. Ja, der Kofferraum ist kleiner, das Cockpit manchmal retro-chaotisch und nicht alles wirkt modern. Aber die Kombination aus Power, Allrad und Luxus (sicher, aus damaliger Sicht) macht aus dem alten Vectra einen echten Geheimtipp – nicht nur für Opel-Fans.

Mein Urteil: Wer einen Turbo 4×4 kriegt (und bezahlen kann), sollte beherzt zuschlagen – sein Image wird im Alltag spätestens beim Tritt aufs Gas grundlegend zurechtgerückt.

Bewertung im Video: 63 von 100


📹 Zum Video

Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/aRvMeP1UHGQ

Transparenz

Dieser Text basiert auf dem Video welches am 20.04.2025 zuerst veröffentlicht wurde

  • Next PostIst der VW Golf 4 der ideale Gebrauchte? Kompaktklasse-Check nach Jahrzehnten

Share Tweet Share Pin

© 2025 CarRanger GmbH - Alle Rechte vorbehalten.

Impressum | Datenschutz
  • SHOP
  • EinBlick
  • EinDruck
  • Videos
  • Score
  • Werbung
  • Über uns