Ein französisch-italienisches Design-Schnäppchen – Der Peugeot 406 Coupé im Alltagscheck

Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters, aber manchmal gibt’s Autos, die bringen fast jeden ins Schwärmen – und das für verhältnismäßig wenig Geld. Genau so einer ist das Peugeot 406 Coupé von 1998: Ein Auto, bei dem es weniger um die harten Zahlen zu Kofferraumvolumen oder „Smiles per Mile“ geht, als vielmehr um die Frage „Wie viel Design bekomme ich eigentlich pro Euro?“. Und genau das schauen wir uns heute an!

Willkommen zum Alltags-Test des Peugeot 406 Coupé: Ein Fahrzeug, das bei keinem Geringeren als dem Design-Büro Pininfarina nicht nur gezeichnet, sondern sogar gebaut wurde. Wer jetzt denkt, das klingt italienisch angehaucht, hat recht – ein bisschen Ferrari steckt tatsächlich drin (Designer Lorenzo Ramacciotti lässt grüßen). Der 406er ist so etwas wie der erschwingliche Bruder der großen Designikonen. Und weil diese formschöne Erscheinung auf einer soliden technischen Basis steht (Stichwort 406 Limousine), ist das auch mehr als ein schönes Dekoelement.

Ob sich hinter dieser eleganten Hülle wirklich alltagstaugliche Qualitäten verbergen, warum das Coupé günstiger ist, als seine Stil-Ikonen-Freunde aus Maranello, und ob es einen Haken gibt, erfährst du jetzt. Im Fazit verrate ich dir dann, ob ich nach dem Test sofort loslaufen würde, um ein Exemplar zu sichern – Spoiler: Die Antwort ist ziemlich eindeutig.


Das hat uns bewegt – Schönheit zum Schnäppchenpreis?

Manchmal frage ich mich, warum es viele Jahrzehnte gedauert hat, bis ich so einem Auto begegnet bin. Der 406 Coupé ist so ein Wagen, der mindestens zehnmal schöner ist als der Preis, den man aufrufen muss, um ihn sich in die Garage zu stellen. Und was noch besser ist: Man fühlt sich beim Fahren wie ein Gentleman auf französischen Landstraßen – aber mit Hand am Portemonnaie, denn hier wird das Geld noch zusammengehalten.

Was mich am meisten überrascht hat? Wie viele Designdetails man im Alltag entdeckt: Die formschönen, fast schon teuren Ausbuchtungen, das Ferrari-Flair (ganz ohne Proll-Gebaren) und der Umstand, dass überall Menschen, die eigentlich nur zur Bäckerei wollen, plötzlich anerkennend nicken.

Natürlich: Fahrdynamik ist hier nicht auf dem Niveau moderner Sportwagen, dafür spürt man überall diese französische Weichheit im Fahrwerk. Komfortabel, entspannt, cruisen statt rasen. Selbst im Innenraum gibt’s diese Momente, in denen man sich fragt, ob man nicht aus Versehen etwas Italienisches angeschafft hat – und dann fliegen einem doch wieder ein paar typische Peugeot-Details um die Ohren.

Kurz gesagt: Wer ein günstiges Coupé sucht, das Charakter hat, Platz bietet (ja, auch hinten!) und technisch solide dasteht, wird hier glücklich. Und mit jedem Kilometer steigt der Eindruck: Das ist eigentlich zu schön für das Geld.


Exterieur – Kunst auf Rädern fürs kleine Budget

Von Außen betrachtet schreit der Peugeot 406 Coupé nicht „Schaut her, ich bin teuer!“, sondern vielmehr „Ich bin wahnsinnig gut gestylt.“ Die Linienführung? Elegant geschwungen, mit fast schon Ferrari-ähnlicher Seitenlinie, was kein Zufall ist, sondern der Handschrift von Lorenzo Ramacciotti geschuldet. Die Scheinwerfer schärfen den Blick und lassen den Löwen präsent, aber nie aggressiv über den Asphalt schleichen.

Die C-Säule schwebt fast magisch über dem Rest des Fahrzeugs, während das dezente Heck mit clever geteiltem Peugeot-Logo ein nettes Gimmick bereithält. Klar, die Felgen könnten etwas mehr „Wumms“ vertragen, aber auch das passt zum Understatement des Coupés. Insgesamt wirkt der 406 so zeitlos, dass man beim Parken neben modernen Franzosen und Italienern immer noch Blicke erntet – und das fast 30 Jahre nach Marktstart.


Interieur – Leder, Komfort und überraschend viel Platz

Der erste Blick ins Innere bestätigt, was außen schon anklingt: Design und Komfort standen im Vordergrund. Die Ledersessel sind einladend, und das Cockpit verströmt französiches Flair – kein Wunder, wenn jemand wie Paul Bracq das Interieur gestaltet hat. Vorne sitzt man bequem, genießt elektrische Sitze mit Memory-Funktion und durchdachte Armlehnen – sogar als 1,84-Mensch lässt es sich hinten überraschend kommod aushalten.

Die Einzelsitze im Fond, das extravagante Leder und feine Details wie perforierte Bezüge schreien eigentlich „Ferrari-End-90er“, nur dass hier kein 550 Maranello-Preis am Sitz wackelt. Qualität? Für die Laufleistung von über 200.000 km erstaunlich solide. Plastikteile sind robust und Softlack-Katastrophen sucht man vergeblich. Das Interieur ist nicht spektakulär verspielt, eher bodenständig – aber charmant.


Bedienung – Oldschool mit Coolness-Bonus

Klar, 1998 ist nicht 2025, und so fährt man hier mit echten Tasten und Drehreglern – und das ist auch gut so. Das Kombiinstrument wartet mit kleinen Partygags auf, etwa der Ölstandsanzeige, die beim Start einen eigenen Auftritt bekommt. Die manuelle Klimaanlage, Fensterheber vorn und Elektrositze runden das Bedienmenü ab.

Besonders schön: Der Pininfarina-Schriftzug auf dem Armaturenbrett und die rote Kontrastnaht am neu bespannten Lenkrad. Alles funktioniert so, wie es soll – nur auf Digitaltouch und Multimedia-Firlefanz muss man eben verzichten. Dafür ist alles griffgünstig und einfach zu durchschauen. Richtig retro, aber in einer Art, die Freude macht.


Praktikabilität – Mehr Alltagstauglichkeit als gedacht

Ein Coupé und praktisch? Tja – hier schon! Mit 390 Litern Kofferraumvolumen und umklappbaren Rücklehnen ist das 406 Coupé alltagsfreundlicher als so manches moderne Lifestyle-Coupé. Selbst vier Erwachsene finden ordentlich Platz – im Fond gibt’s richtig Sitzkomfort, keine Alibi-Nupsis für Kinder.

Ablagen gibt’s ausreichend, die Bedienung von Sitz und Tank funktioniert elektrisch, und der Zugang zum Kofferraum ist durchdacht (auch wenn sich die Heckscheibe nicht miterhebt – aber man kann nicht alles haben). Ausstellfenster im Fond sorgen für Frischluft, die Sitze lassen sich easy umklappen und selbst etwas größere Transportaufgaben sind kein Problem. Familienkutsche wird der 406 deswegen zwar nicht, aber als Grand Tourer taugt er allemal.


Fahrverhalten – Savoir Vivre auf vier Rädern

Unterwegs merkt man schnell: Hier fährt kein Sportwagen vor, sondern ein echter „Comfort Cruiser“. Der 2-Liter-Vierzylinder mit 132 PS tut solide seinen Dienst, ist dabei nicht aufregend, aber ehrlich. Klingt nach der guten alten Zeit, als Vierzylinder noch Vierzylinder sein durften – ohne Turbo, ohne künstlichen Sound. Das Getriebe ist kurz übersetzt, schaltet sich okay, aber nicht nach Sportwagenart. Einen sechsten Gang vermisst man auf der Autobahn schmerzlich; auf der Landstraße genügt entspanntes Cruisen.

Die Lenkung? Recht indirekt, man kurbelt sich schon ein bisschen was zusammen, aber hey – dafür bleibt alles entspannt. Das Fahrwerk ist weich, schluckt Unebenheiten wie ein Franzose es auch muss. Kurven nimmt er gutmütig, ohne sportlichen Anspruch. Untersteuern? Klar doch, aber das ist ehrlicher als jeder spaßgebremste SUV.

Reinsetzen, genießen, schöne Musik (oder einfach den Motor) hören und sich daran erfreuen, wie wenig man für so viel Stil investieren musste. Der 406 Coupé fährt sich tatsächlich wie eine 406 Limousine im schönen Kleid – und das ist absolut kein Nachteil.


⚙️ Technische Daten

  • Modell: Peugeot 406 Coupé
  • Baujahr: 1998
  • Motor: 2.0 Liter Vierzylinder Benzin
  • Getriebe: 5-Gang-Handschaltung
  • Antrieb: Frontantrieb
  • Leistung: 132 PS / 97 kW
  • Drehmoment: 180 Nm
  • Gewicht: 1.415 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
  • 0–100 km/h: 10,5 Sekunden
  • Verbrauch (kombiniert): 8–9 l/100 km (realistisch)
  • Preis: ab ca. 2.000 €, gute Exemplare 5–10.000 €

🔝 Top 5 – Was richtig gut ist

  1. Design von Pininfarina – mehr Italien-Flair für weniger Geld bekommt man nirgends
  2. Sündig bequeme Ledersitze mit echtem Platz auch hinten
  3. Solide Technik und gute Teileverfügbarkeit
  4. Vollwertige Alltagstauglichkeit trotz Coupé-Schnitt
  5. Legendäres Understatement – kaum einer weiß, was er da vor sich hat

🙈 Flop 5 – Was nicht so toll ist

  1. Lenkung so direkt wie ein Politiker-Interview – da muss man kurbeln!
  2. Getriebe übersetzt wie eine französische Liebeserklärung: zu kurz und nie lang genug
  3. Äußerliche Karosserieteile kaum zu bekommen – keine Gleichteile zur Limousine
  4. Infotainment und digitale Features? Fehlanzeige, Monsieur!
  5. Die Felgen wirken so verloren wie ein Franzose morgens ohne Kaffee

Fazit & Score – Schönheit schlägt alles!

Unterm Strich bleibt beim Peugeot 406 Coupé ein Eindruck: Schönheit kann man eben doch kaufen – und zwar günstig! Wer sich auf das charmante, entspannte Fahren einlässt, entdeckt ein seltenes Alltagsauto mit besonderem Chic, viel Komfort und solider Technik im Hintergrund. Klar, die Lenkung taugt nicht für die Rennstrecke, das Getriebe nicht für die Langstrecke – aber will man mit so viel Stil wirklich rasen?

Wem es um den Genuss, das Panorama und das Gefühl geht, für kleines Geld etwas wirklich Besonderes zu fahren, der sollte zugreifen. Also, Schönheit pro Euro? Absolute Kaufempfehlung!

Bewertung im Video: 66 Punkte


📹 Zum Video

Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/njgEgqweEgw

Transparenz

Dieser Text basiert auf dem Video welches am 06.04.2025 zuerst veröffentlicht wurde